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ad libitum

Die Formulierung „ad libitum“ ist ein gängiger Begriff dafür, dass Tieren freier Zugang zu einem Futter ohne Einschränkung der Menge gewährt wird. Der Begriff stammt aus dem Lateinischen und bedeutet „nach Gutdünken, nach Belieben“. Er bedeutet also das Gegenteil von „rationiert“.

In manchen Artikeln wird diese Formulierung schon im Titel angeführt - so z. B. bei Prud'Hon: 19751): „Evolution, au cours de la croissance, des caractéristiques de la consommation d'aliments solide et liquide du lapin domestique nourri ad libitum“. In diesem Artikel geht es um den aufgenommenen Anteil von festen zu flüssigen Bestandteilen in der Nahrung von Kaninchen. Die jeweiligen Futtermengen wurden „ad libitum“ angeboten, also in einer Weise, dass jedes Tier davon fressen konnte, wann es wollte und in unbeschränkten Mengen.

Von Ehrlein. 19832) gibt es einen interessanten Beitrag über den Nahrungstransport im Darm und die Bildung von Hart- und Blinddarmkot. In dem Artikel wurde für verschiedene Versuchsbedingungen folgendes formuliert: „The animals were fed a standard laboratory diet supplemented with hay ad libitum.“ Übersetzt heißt das, die Tiere wurden mit einem Standard-Labor-Futter ernährt, welches durch Heu ergänzt wurde, das ihnen frei und in beliebiger Menge zur Verfügung stand.

Garcia, et al.,19993) gaben in ihren Untersuchungen über den Einfluss der Pflanzenfasern auf die Verdauung und der Darmpassage für die Versuchsbedingungen an: „Animals were given ad libitum access to the feed.“. Das heißt, die Tiere erhielten während der Versuche freien Zugang zu dem (Versuchs-)Futter.

Der Begriff „ad libitum“ beschreibt vor allem in Fachpublikationen also nur eine Methode der Bereitstellung einer Menge von Futter. Das kann entweder rationiert sein oder soviel, dass ein Tier zu jeder Zeit eine beliebige Menge davon aufnehmen kann. Das heißt, mit dem Begriff ad libitum wird nur eine quantitative Aussage (über eine Menge) getroffen, keine qualitative. Das heißt, auch das allerschlechteste Futter kann „ad libitum“ bereitgestellt werden, ohne das es dem Tier etwas nutzt.

futterration.jpgAbb. 1: Futter "rationiert" oder "portioniert" Abb. 2: Futter "ad libitum"


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1)
Prud'Hon, M., et al. (1975): Evolution, au cours de la croissance, des caractéristiques de la consommation d'aliments solide et liquide du lapin domestique nourri ad libitum. Annales de zootechnie. Vol. 24. No. 2. pp 289-298
2)
Ehrlein, H.-J.; Reich, H.; Schwinger, M. (1983): Colonic motility and transit of digesta during hard and soft faeces formation in rabbits. The Journal of physiology 338.1: 75-86
3)
Garcia, J.; Carabano, R.; de Blas, J. C. (1999): Effect of fiber source on cell wall digestibility and rate of passage in rabbits. J Anim Sci 77:898-905
allgemeines/ad_libitum.txt · Zuletzt geändert: 2023/09/27 20:26 von andreas

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