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krankheiten:harnsteine

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krankheiten:harnsteine [2025/11/15 20:30] – [pH-Wert des Urins] kathrinkrankheiten:harnsteine [2025/11/16 09:11] (aktuell) – [Übersättigung der Lösung (Urin)] kathrin
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 In <imgref label3> sind verschiedene Phasen der Sättigung einer Lösung dargestellt. Diese sind abhängig von der Menge des Lösungsmittels (Urin) und der Menge der Salze, die es enthält. Das heißt, die Konzentration der verschiedenen Substanzen in einer Lösung spielt eine wichtige Rolle.  In <imgref label3> sind verschiedene Phasen der Sättigung einer Lösung dargestellt. Diese sind abhängig von der Menge des Lösungsmittels (Urin) und der Menge der Salze, die es enthält. Das heißt, die Konzentration der verschiedenen Substanzen in einer Lösung spielt eine wichtige Rolle. 
  
-<imgcaption label5|Wasser>{{ krankheiten:harnsteine:kaninchen_wasser.png?200}}</imgcaption>Auch Kaninchen in einer Freilandhaltung mit ständigem Zugang zu natürlichen, frischen, wasserhaltigen Pflanzen nehmen noch zusätzlich Wasser auf, wenn es zur Verfügung steht (Abbildung 5).+<imgcaption label5|Wasser>{{ krankheiten:harnsteine:kaninchen_wasser.png?200}}</imgcaption>Auch Kaninchen in einer Freilandhaltung mit ständigem Zugang zu natürlichen, frischen, wasserhaltigen Pflanzen nehmen noch zusätzlich [[naehrstoffe:wasser|Wasser]] auf, wenn es zur Verfügung steht (Abbildung 5).
  
 In einer Dissertation((Bucher, L. 1994. Fütterungsbedingte Einflüsse auf Wachstum und Abrieb von Schneidezähnen bei Zwergkaninchen. Berlin : Freie Universität, 1994. Dissertation.)) wurde das Thema „Wachstum und Zahnabrieb“ bei Kaninchen studiert - als "Nebenprodukt" standen Werte der Flüssigkeitsaufnahme zur Verfügung, die sich aus der zusätzlichen Verfütterung von Weißkohl, Grünkohl und Blumenkohlblätter ergaben. Alle Tiere nahmen täglich Trinkwasser in einem Verhältnis Wasser:Futtertrockensubstanz von ca. 2:1 auf, mit der Aufnahme von „Grünfutter“ betrug das Verhältnis durch den hohen Wassergehalt des Futtermittels entsprechend 5,5:1. Die hohe Wasseraufnahme bei Angebot des „Grünfutters“ führte auch zu deutlich größeren Harnvolumina (4-5mal höher als in den anderen Gruppen). Die Abhängigkeit der Konzentration von Calcium im Urin von der insgesamt aufgenommenen Wassermenge über Tränke und Nahrung zeigt <imgref label6> mit Werten aus der Arbeit von Bucher, 1994((Bucher, L. 1994. Fütterungsbedingte Einflüsse auf Wachstum und Abrieb von Schneidezähnen bei Zwergkaninchen. Berlin : Freie Universität, 1994. Dissertation.)) In einer Dissertation((Bucher, L. 1994. Fütterungsbedingte Einflüsse auf Wachstum und Abrieb von Schneidezähnen bei Zwergkaninchen. Berlin : Freie Universität, 1994. Dissertation.)) wurde das Thema „Wachstum und Zahnabrieb“ bei Kaninchen studiert - als "Nebenprodukt" standen Werte der Flüssigkeitsaufnahme zur Verfügung, die sich aus der zusätzlichen Verfütterung von Weißkohl, Grünkohl und Blumenkohlblätter ergaben. Alle Tiere nahmen täglich Trinkwasser in einem Verhältnis Wasser:Futtertrockensubstanz von ca. 2:1 auf, mit der Aufnahme von „Grünfutter“ betrug das Verhältnis durch den hohen Wassergehalt des Futtermittels entsprechend 5,5:1. Die hohe Wasseraufnahme bei Angebot des „Grünfutters“ führte auch zu deutlich größeren Harnvolumina (4-5mal höher als in den anderen Gruppen). Die Abhängigkeit der Konzentration von Calcium im Urin von der insgesamt aufgenommenen Wassermenge über Tränke und Nahrung zeigt <imgref label6> mit Werten aus der Arbeit von Bucher, 1994((Bucher, L. 1994. Fütterungsbedingte Einflüsse auf Wachstum und Abrieb von Schneidezähnen bei Zwergkaninchen. Berlin : Freie Universität, 1994. Dissertation.))
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 Wildkaninchen oder Hauskaninchen, die arttypisch ernährt werden, tolerieren einen sehr hohen Calciumgehalt in ihrer natürlichen Nahrung ohne gesundheitliche Beeinträchtigungen. Das heißt, trotz eines sehr engen Korridors der Parameter für eine mögliche Harnsteinbildung, sind für solche Tiere keine Probleme bekannt. Für die Harnsteine von Herbivoren bestehen vergleichbare Verhältnisse hinsichtlich physikalisch-chemischer Parameter (Temperatur, pH, Mg/Ca- Verhältnis, Ionenstärke) der ausfällenden Lösung((Grünberg, W., & Preisinger, A. 1969. Magnesium-haltiger Calcit in tierischen Harnkonkrementen. Naturwissenschaften, 56(10), 518-518.)). Es stellt sich also die Frage, warum Kaninchen nicht grundlegend häufiger Harnsteine entwickeln, sondern vor allem Tiere, deren Haltung und Ernährung mehr oder weniger stark von der der Wildform abweicht. Wildkaninchen oder Hauskaninchen, die arttypisch ernährt werden, tolerieren einen sehr hohen Calciumgehalt in ihrer natürlichen Nahrung ohne gesundheitliche Beeinträchtigungen. Das heißt, trotz eines sehr engen Korridors der Parameter für eine mögliche Harnsteinbildung, sind für solche Tiere keine Probleme bekannt. Für die Harnsteine von Herbivoren bestehen vergleichbare Verhältnisse hinsichtlich physikalisch-chemischer Parameter (Temperatur, pH, Mg/Ca- Verhältnis, Ionenstärke) der ausfällenden Lösung((Grünberg, W., & Preisinger, A. 1969. Magnesium-haltiger Calcit in tierischen Harnkonkrementen. Naturwissenschaften, 56(10), 518-518.)). Es stellt sich also die Frage, warum Kaninchen nicht grundlegend häufiger Harnsteine entwickeln, sondern vor allem Tiere, deren Haltung und Ernährung mehr oder weniger stark von der der Wildform abweicht.
  
-In ihrer Dissertation stellte B. Burger 2009((Burger, B. 2009. Einfluss des Kalzium- und Phosphorgehaltes des Futters auf die Bildung von Nephrokalzinose und Urolithiasis bei wachsenden Kaninchen. Zürich : Vetsuisse-Fakultät Universität, 2009. Diss.)) fest: „//Das wesentliche Versuchsziel konnte in dieser Studie nicht erreicht werden – auch bei einer Fütterung mit hohem Kalziumgehalt – reinem Luzerneheu – konnte innerhalb von 20 Wochen bei 40 Kaninchen keine Urolithiasis ausgelöst werden.//“. Der Calciumgehalt des Luzerneheus betrug 23,2 g/kg Futter (Pellets). Dagegen wurden von Ritskes-Hoitinga //et al//., 2004((Ritskes-Hoitinga, J., Grooten, H. N. A., Wienk, K. J. H., Peters, M. J. T. M., Lemmens, A. G., & Beynen, A. C. 2004. Lowering dietary phosphorus concentrations reduces kidney calcification, but does not adversely affect growth, mineral metabolism, and bone development in growing rabbits. British Journal of Nutrition, 91(3), 367-376.)) bei einem Calciumgehalt von nur 4,5 g/kg Futter (Pellets) Verkalkungen der Nieren festgestellt, die mit steigendem Phosphorgehalt zunahmen. Die Versuchsdauer betrug 56 Tage (14 Wochen). Beide Versuche wurden mit jungen, wachsenden Kaninchen durchgeführt.+In ihrer Dissertation stellte B. Burger 2009((Burger, B. 2009. Einfluss des Kalzium- und Phosphorgehaltes des Futters auf die Bildung von Nephrokalzinose und Urolithiasis bei wachsenden Kaninchen. Zürich : Vetsuisse-Fakultät Universität, 2009. Diss.)) fest: „//Das wesentliche Versuchsziel konnte in dieser Studie nicht erreicht werden – auch bei einer Fütterung mit hohem Kalziumgehalt – reinem Luzerneheu – konnte innerhalb von 20 Wochen bei 40 Kaninchen keine Urolithiasis ausgelöst werden.//“. Der Calciumgehalt des Luzerneheus betrug 23,2 g/kg Futter (Pellets). Dagegen wurden von Ritskes-Hoitinga //et al//., 2004((Ritskes-Hoitinga, J., Grooten, H. N. A., Wienk, K. J. H., Peters, M. J. T. M., Lemmens, A. G., & Beynen, A. C. 2004. Lowering dietary phosphorus concentrations reduces kidney calcification, but does not adversely affect growth, mineral metabolism, and bone development in growing rabbits. British Journal of Nutrition, 91(3), 367-376.)) bei einem Calciumgehalt von nur 4,5 g/kg Futter (Pellets) Verkalkungen der Nieren festgestellt, die mit steigendem Phosphorgehalt zunahmen. Die Versuchsdauer betrug 56 Tage (14 Wochen). Beide Versuche wurden mit jungen, wachsenden Kaninchen durchgeführt. (Abbildung 9)
  
-<imgcaption label9|Vergleich von Werten für Mineralien und ihrem Verhältnis zueinander (Basis Ca = 2,0) in Futtermitteln (in %) und im Blutplasma (in mmol/l), 1. aus Burger, 2009, 2. aus Ritskes-Hoitinga et al., 2004>{{krankheiten:harnsteine: calcium_diet_blood_plasma.png?700}}</imgcaption>+<imgcaption label9|Vergleich von Werten für Mineralien und ihrem Verhältnis zueinander (Basis Ca = 2,0) in Futtermitteln (in %) und im Blutplasma (in mmol/l), 1. aus Burger, 2009, 2. aus Ritskes-Hoitinga et al., 2004>{{ krankheiten:harnsteine: calcium_diet_blood_plasma.png?550 }}</imgcaption>
  
 Die Ergebnisse von Burger, 2009 sprechen für sich: in diesem Versuch mit Trockenfuttern scheint bei einem Ca-Gehalt von 10,4 g/kg Futter sowie einem Phosphorgehalt von 5,4 g/kg kein Risiko für Nephrocalcinose bzw. Urolithiasis zu bestehen.  Die Ergebnisse von Burger, 2009 sprechen für sich: in diesem Versuch mit Trockenfuttern scheint bei einem Ca-Gehalt von 10,4 g/kg Futter sowie einem Phosphorgehalt von 5,4 g/kg kein Risiko für Nephrocalcinose bzw. Urolithiasis zu bestehen. 
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 Die folgende <imgref label11> zeigt beispielhaft die Zusammensetzung der Nahrung von Wildkaninchen in Mitteleuropa im Winter (Dezember-März) und von Frühling bis Herbst (April-November). In jedem Fall besteht sie überwiegend aus Gräsern und Kräutern, die sehr calciumhaltig, aber verhältnismäßig arm an Phosphor sind. Die folgende <imgref label11> zeigt beispielhaft die Zusammensetzung der Nahrung von Wildkaninchen in Mitteleuropa im Winter (Dezember-März) und von Frühling bis Herbst (April-November). In jedem Fall besteht sie überwiegend aus Gräsern und Kräutern, die sehr calciumhaltig, aber verhältnismäßig arm an Phosphor sind.
  
-Zusammensetzung der Nahrung von Wildkaninchen in Mitteleuropa, nach Werten aus Homolka, 1985((Homolka, M. (1985). Die Nahrung einer Population des Wildkaninchens (Oryctolagus Cuniculus) auf dem Böhmisch-Mährischen Höhenzug. Folia Zoologica. 1985, 34/4, S. 303-314)) und Homolka, 1988((Homolka, M. (1988). Diet of the wild rabbit (Oryctolagus cuniculus) in an agrocenosis. Folia Zoologica. 1988, 37(2), S. 121-128.))+Zusammensetzung der Nahrung von Wildkaninchen in Mitteleuropa, nach Werten aus Homolka, 1985((Homolka, M. 1985. Die Nahrung einer Population des Wildkaninchens (Oryctolagus Cuniculus) auf dem Böhmisch-Mährischen Höhenzug. Folia Zoologica. 1985, 34/4, S. 303-314.)) und Homolka, 1988((Homolka, M. 1988. Diet of the wild rabbit (Oryctolagus cuniculus) in an agrocenosis. Folia Zoologica. 1988, 37(2), S. 121-128.))
 <imgcaption label11|Zusammensetzung der Nahrung von Wildkaninchen in Mitteleuropa, nach Werten aus Homolka, 1985 und 1988>{{krankheiten:harnsteine:rabbit_homolka_pyramid.png?700}}</imgcaption> <imgcaption label11|Zusammensetzung der Nahrung von Wildkaninchen in Mitteleuropa, nach Werten aus Homolka, 1985 und 1988>{{krankheiten:harnsteine:rabbit_homolka_pyramid.png?700}}</imgcaption>
  
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 Für die Vermeidung von Harnsteinen existieren verschiedene Empfehlungen. Die häufigste ist die einer möglichen Meidung calciumreicher Futtermittel. Für Ewringmann, 2010((Ewringmann, A. 2010. Leitsymptome beim Kaninchen: diagnostischer Leitfaden und Therapie. Stuttgart : Enke, 2010. ISBN 978-3-8304-1090-4.)) zählen z. B. "//Kohlrabiblätter, Kräuter, Broccoli, Luzerneprodukte wie Luzerneheu und "Grünrollis"//" dazu. Stattdessen sollten vermehrt Futtermittel mit einem hohen Flüssigkeitsgehalt wie "//Salate, Tomate, Gurke//" gefüttert werden. In der folgenden <imgref label12> sind die Ca- und P-Gehalte dieser Futtermittel aufgeführt, außerdem das Verhältnis von Ca:P (Basis Ca=2,0) sowie der Quotient aus Ca/P. Letzterer sollte nicht kleiner als 2,5 sein. Für die Kräuter wurde jeweils der Mittelwert aus Daten für Breitwegerich, Kresse, Löwenzahn und Petersilie gebildet und für Salate der Mittelwert für Kopfsalat, Romanosalat und Feldsalat.  Für die Vermeidung von Harnsteinen existieren verschiedene Empfehlungen. Die häufigste ist die einer möglichen Meidung calciumreicher Futtermittel. Für Ewringmann, 2010((Ewringmann, A. 2010. Leitsymptome beim Kaninchen: diagnostischer Leitfaden und Therapie. Stuttgart : Enke, 2010. ISBN 978-3-8304-1090-4.)) zählen z. B. "//Kohlrabiblätter, Kräuter, Broccoli, Luzerneprodukte wie Luzerneheu und "Grünrollis"//" dazu. Stattdessen sollten vermehrt Futtermittel mit einem hohen Flüssigkeitsgehalt wie "//Salate, Tomate, Gurke//" gefüttert werden. In der folgenden <imgref label12> sind die Ca- und P-Gehalte dieser Futtermittel aufgeführt, außerdem das Verhältnis von Ca:P (Basis Ca=2,0) sowie der Quotient aus Ca/P. Letzterer sollte nicht kleiner als 2,5 sein. Für die Kräuter wurde jeweils der Mittelwert aus Daten für Breitwegerich, Kresse, Löwenzahn und Petersilie gebildet und für Salate der Mittelwert für Kopfsalat, Romanosalat und Feldsalat. 
  
-<imgcaption label12|Ca- und P-Gehalte in Futtermitteln, von denen abgeraten a) oder die empfohlen werden b). Zum Vergleich als Beispiel die natürliche Nahrung in Form der "Extensivweide" ohne Düngung (c)>{{krankheiten:harnsteine:empfehlung_ewringmann_2010.png?600}}</imgcaption>+<imgcaption label12|Ca- und P-Gehalte in Futtermitteln, von denen abgeraten a) oder die empfohlen werden b). Zum Vergleich als Beispiel die natürliche Nahrung in Form der "Extensivweide" ohne Düngung (c)>{{ krankheiten:harnsteine:empfehlung_ewringmann_2010.png?350 }}</imgcaption>
  
 Gerade bei den empfohlenen Gemüsesorten ist das Ca/P-Verhältnis eher geeignet, Calciumphosphat ausfallen zu lassen. Abgesehen davon, sind solche Futtermittel (Salate, Gurke, Tomate) für den Zahnabrieb gänzlich ungeeignet und der Anteil an leicht verdaulichen Kohlenhydraten sehr hoch. Daraus folgen nicht selten [[zahnfehler#Erworbene Zahnfehler|Zahnfehler]] und Verdauungsstörungen. Gerade bei den empfohlenen Gemüsesorten ist das Ca/P-Verhältnis eher geeignet, Calciumphosphat ausfallen zu lassen. Abgesehen davon, sind solche Futtermittel (Salate, Gurke, Tomate) für den Zahnabrieb gänzlich ungeeignet und der Anteil an leicht verdaulichen Kohlenhydraten sehr hoch. Daraus folgen nicht selten [[zahnfehler#Erworbene Zahnfehler|Zahnfehler]] und Verdauungsstörungen.
  
-Die Einseitigkeit der Betrachtungen zur Vermeidung von Harnsteinen kann dazu führen, dass andere, wichtige Faktoren unbeachtet bleiben. Als Beispiel sei die schwefelhaltige, essentielle [[naehrstoffe:aminosaeuren|Aminosäure]] "Methionin" angeführt, die auch einen gewissen Beitrag zur Verhinderung von Ablagerungen in der Niere liefern kann. Sie säuert u. a. auch den Harn an, weil sie in der Niere zu Sulfaten (SO<sub>4</sub><sup>2-</sup>, HSO<sub>4</sub><sup>-</sup>) und Protonen metabolisiert wird((Hesse, A., et al. 1997. Senkung des Risikos der Phosphatsteinbildung durch L-Methionin. Der Urologe B. 1997, Bd. 37, 5, S. 489-492.)). Paulus wies 2010 in ihrer Dissertation((Paulus, C. 2010. Fütterungseinflüsse auf die Ammoniakfreisetzung aus den Exkrementen von Zwergkaninchen. Hannover : Tierärztliche Hochschule, 2010. Dissertation.)) für eine Versuchsanordnung eine Ansäuerung des Harns durch eine Zugabe von Methionin nach: das Angebot eines Mischfutters mit höherem Proteingehalt und einer Methionin-Zulage hatte einen leichten Effekt auf den Harn-pH-Wert (Ø pH 8,61). Dieser unterschied sich signifikant von den Werten, die nach ausschließlicher Kraftfuttergabe gemessen wurden. In Gemüse und Salaten ist der Gehalt im Vergleich zu Wiesenpflanzen sehr gering und erreicht auch nicht empfohlene Werte von ca. 5 g/kg Trockensubstanz für Methionin und Cystin. Wenn ausreichend Cystin in der Nahrung vorliegt, kann daraus Methionin synthetisiert werden. Das heißt, neben einem möglichen, positiven Einfluss in Bezug auf die Bildung von Harnkonkrementen ist bei geringen Methionin- und Cystin-Gehalten außerdem die Verwertung des gesamten Proteins zweifelhaft((Rühle, A. 2019: Immunsystem unserer Kaninchen. Fettsäuren, Aminosäuren, Mineralstoffe und Spurenelemente. Kleintiernews 47/2019. S. 26-29.)).+Die Einseitigkeit der Betrachtungen zur Vermeidung von Harnsteinen kann dazu führen, dass andere, wichtige Faktoren unbeachtet bleiben. Als Beispiel sei die schwefelhaltige, essentielle [[naehrstoffe:aminosaeuren|Aminosäure]] "Methionin" angeführt, die auch einen gewissen Beitrag zur Verhinderung von Ablagerungen in der Niere liefern kann. Sie säuert u. a. auch den Harn an, weil sie in der Niere zu Sulfaten (SO<sub>4</sub><sup>2-</sup>, HSO<sub>4</sub><sup>-</sup>) und Protonen metabolisiert wird((Hesse, A., et al. 1997. Senkung des Risikos der Phosphatsteinbildung durch L-Methionin. Der Urologe B. 1997, Bd. 37, 5, S. 489-492.)). Paulus wies 2010 in ihrer Dissertation((Paulus, C. 2010. Fütterungseinflüsse auf die Ammoniakfreisetzung aus den Exkrementen von Zwergkaninchen. Hannover : Tierärztliche Hochschule, 2010. Dissertation.)) für eine Versuchsanordnung eine Ansäuerung des Harns durch eine Zugabe von Methionin nach: das Angebot eines Mischfutters mit höherem Proteingehalt und einer Methionin-Zulage hatte einen leichten Effekt auf den Harn-pH-Wert (Ø pH 8,61). Dieser unterschied sich signifikant von den Werten, die nach ausschließlicher Kraftfuttergabe gemessen wurden. In Gemüse und Salaten ist der Gehalt im Vergleich zu Wiesenpflanzen sehr gering und erreicht auch nicht empfohlene Werte von ca. 5 g/kg Trockensubstanz für Methionin und Cystin. Wenn ausreichend Cystin in der Nahrung vorliegt, kann daraus Methionin synthetisiert werden. Das heißt, neben einem möglichen, positiven Einfluss in Bezug auf die Bildung von Harnkonkrementen ist bei geringen Methionin- und Cystin-Gehalten außerdem die Verwertung des gesamten Proteins zweifelhaft((Rühle, A. 2019: Immunsystem unserer Kaninchen. Fettsäuren, Aminosäuren, Mineralstoffe und Spurenelemente. Kleintiernews 47/2019. S. 26-29.)). (Abbildung 13)
  
-<imgcaption label13|Gehalte an Methionin und Cystin in g/kg Trockensubstanz in verschiedenen Futtermitteln, aus Rühle, 2017>{{krankheiten:harnsteine: rabbit_meth_cys.png?600}}</imgcaption>+<imgcaption label13|Gehalte an Methionin und Cystin in g/kg Trockensubstanz in verschiedenen Futtermitteln, aus Rühle, 2017>{{ krankheiten:harnsteine: rabbit_meth_cys.png?550 }}</imgcaption>
  
 ===== Zusammenfassung ===== ===== Zusammenfassung =====
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