Bei den Kerguelen handelt es sich um einen Archipel, also eine Inselgruppe. Manche dieser Inseln sind von Kaninchen bewohnt, andere sind oder wurden quasi kaninchenfrei. Alle, jemals dort vorkommenden Kaninchen, wurden vom Menschen eingeführt.
Hückinghaus, 19651) untersuchte die Schädelformen von 18 verwilderten Hauskaninchen auf den Kerguelen, die um 1900 gesammelt wurden: „Es wurde festgestellt, daß beim Verwildern dieser Hauskaninchen der Schädel weder einheitlich abgewandelt wird noch im ganzen wieder zur wilden Stammform zurückschlägt. In seinen einzelnen Abmessungen weist er sowohl typische Wild- und Haustier- als auch intermediäre Formen auf.“
Nachtsheim (1977)2) schrieben recht allgemein: „Im Winter bildet die Hauptnahrung der Kerguelen-Kaninchen der bei Sturm vom Meer ausgeworfene Riesentang.“ Schlolaut (2003)3) gab an, was in strengen Wintern mit der „tangfressenden“ Kaninchenpopulation passiert: 9/10 des Bestandes überleben diese nicht - also 90%.
Chapuis et al. (2004)4) gaben genaue Inselbezeichnungen mit den dort vorkommenden Pflanzen an, bevor die Kaninchen dort ausgerottet wurden, nämlich Ile Verte und Ile Guillou. Die, dort einheimischen, Spezies sind Magellan-Stachelnüsschen (eine Staude), Galium antarcticum (Labkraut), Doldengewächse, Dickblattgewächse, Korbblütler, Hahnenfußgewächse, Binsen, versch. Gräser, Kerguelenkohl sowie Farne und als eingeführte Spezies Hornkraut, Mastkraut, Gewöhnliche Greiskraut, Löwenzahn und Rispengras. Der Kerguelenkohl wurde auf Ile Verte als „rare“ und auf Ile Guillou als „common“ geführt.
Flux & Fullagar (1992)5) stellten eine Sammlung der Vorkommen von Kaninchen auf verschiedenen Inseln weltweit zusammen, u. a. auch für den Kerguelen-Archipel. Dort finden sich für zwei der Inseln folgende Feststellungen:
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