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physiologie:resorption

Resorption

Kaninchenweibchen verfügen über die Möglichkeit bei Umständen, die die Aufzucht eines Wurfes erschweren oder unmöglich machen würden, Embryonen im Uterus zurückzubilden und aufzulösen - also zu „resorbieren“. Dieser Vorgang wird auch als „intrauterine Resorption“ bezeichnet. Auf diese Weise reagieren die Tiere auf ungünstige Umstände und tragen u. a. auch zu einer natürlichen Regulierung der Populationsgröße bei1). Weiterhin bildet sie einen Schutzmechanismus für das Weibchen, wenn es z. B. auf Grund des eigenen körperlichen Zustandes sich außerstande sieht, den kommenden Wurf zu versorgen. Die prenatale (vorgeburtliche) Sterblichkeitsrate ist in der Natur zum Teil sehr hoch und hängt vom Alter des Tieres ab. In Neuseeland wurden für Tiere bis zu einem Alter von 2 Jahren Raten von 15% und für mehr als 3 Jahre alte Tiere von bis zu 28% festgestellt. Brambell, 19442) ermittelte in Wales Resorptionsraten von bis zu 60%, deren Höhepunkt zwischen dem 11. Und 15. Tag der Trächtigkeit lag. Andere Autoren berichten, dass die Resorption am 21. bzw. zwischen dem 16. und 20. Tag lag. Die Dauer der Resorption beträgt 2-3 Tage.


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1)
von Holst, D. 2004. Populationsbiologische Untersuchungen beim Wildkaninchen - Der Einfluss von Sozialverhalten und Stress auf Vitalität und Fortpflanzung. LÖBF-Mitteilungen. 2004, 1/04, S. 17-21
2)
Brambell, F. W. R. 1944. The reproduction of the wild rabbit Oryctolagus cuniculus (L.). Proc. Zool. Soc. Lond. 1944, 114, S. 1-45
physiologie/resorption.txt · Zuletzt geändert: 2023/09/27 20:37 von andreas

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