Sinne
Das Hauskaninchen unterscheidet sich heute in mancher Hinsicht von der Wildform. So haben sich neben dem Äußeren und dem Gewicht einiger Rassen vor allem die Sinnesleistungen und damit verbundenen Organe mittlerweile beträchtlich verändert. Diese Veränderungen sind vor allem durch das Fehlen des Überlebenskampfes, der Bewegung sowie der nötigen Nahrungsbeschaffung bedingt.
1) ermittelte im Vergleich zum Hauskaninchen für das Wildkaninchen ein 37,5% höheres Herzgewicht und für das Gehirn ein Mehr an Gewicht von ca. 22%. Zugeschrieben wurde dieser Aspekt der „dauernden Aufnahme immer neuer Sinnesreize und deren Verarbeitung in der freien Wildbahn, den erhöhten Anforderungen, die zum Erwerb der Nahrung, zum Schutz gegen Feinde und Witterungseinflüsse zur Erhaltung der Jungen gestellt werden“. Das Auge des Wildkaninchens war im Vergleich zu dem des Hauskaninchens durchschnittlich 21% schwerer.
Müller, 1919Die Ohren sind je nach Rasse gegenüber den ca. 7 cm des Wildtieres entweder sehr viel länger oder kürzer, das Hörvermögen ist insgesamt schlechter. Ebenso verschlechtert hat sich der Geschmacksinn, belegbar durch die Verringerung der Geschmacksknospen auf der Zunge. Je nach Interpretation werden zwischen 5 - 13 Sinne unterschieden, im allgemeinen Sprachgebrauch sind es fünf:
- Sehen, Visuelle (optische) Orientierung
- Hören, Auditive (akustische) Orientierung
- Riechen, olfaktorische Orientierung
- Schmecken, gustatorische Orientierung
- Tasten, taktile Orientierung.
Gelegentlich werden noch der Gleichgewichtssinn, die zeitliche und räumliche Orientierung sowie ein Schmerzsinn aufgeführt. Die Sinne ermöglichen den Tieren die Orientierung in ihrer Umwelt, dienen der Erkennung von Artgenossen innerhalb der Gruppe, helfen bei der Nahrungssuche und -auswahl und vielem mehr.
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