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Inhaltsverzeichnis
Robinie
Allgemeines
Die Gewöhnliche Robinie Robinia pseudoacacia ist neben Robinia neomexicana und Robinia viscosa die einzige Baumart in der Gattung der Robinien (Robinia), die ansonsten nur aus Sträuchern besteht. Sie ist eine Art aus der Unterfamilie der Schmetterlingsblütler (Faboideae) in der Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae). Benannt wurde sie nach dem französischem Hofgärtner Jean Robin (*1550- †1629)1)
Beschreibung
Blütezeit: Mai - Juni
Toxizität:
Ausgewählte Inhaltsstoffe
- Rinde: ca. 1,6% Robin, Phasin, Syringin, 2-7% Protocatechingerbstoff
- Blätter: Indican, Asparagin, ca. 0,01 % ätherisches Öl, Acacetin
- Blüten: Robinin, Acaciin, Kämpferol, Acacetin
- Samen: Lektine, Canavanin
Inhaltsstoffe aus Daunderer (1995)4), Canavanin aus Teuscher & Lindequist (2010)5)
Toxische Wirkungen
Als besonders giftig werden die Lektine Robin und Phasin in der Rinde beschrieben, während andere Inhaltsstoffe ohne toxikologische Bedeutung sind. Robin und Phasin sind echte Antigene und wirken agglutinierend (verklumpend) auf Erythrozyten und gewebezerstörend. Bei Menschen und Fleischfressern wird diese Wirkung vermisst6). Die Blätter enthalten hoch kondensiertes Tannin, welches ihre Verdaulichkeit verringert7). Vergiftungsfälle sind fast ausschließlich für Pferde beschrieben. Gemäß Giftinformationszentralen wurden bei Menschen schon nach Aufnahme von 4-5 Samen Vergiftungssymptome festgestellt, andererseits 30 Samen auch problemlos vertragen. Offenbar kann der Gehalt der Wirkstoffe stark schwanken8). Vergiftungen sind bei Kindern nach dem Kauen von Samen bzw. von Rindenstücken beobachtet worden9). Die Symptome waren, nach dem Kauen von Robiniensamen oder -blättern, überwiegend gastrointestinaler Natur. Häufig kam es zu Erbrechen, Übelkeit, Bauchschmerzen, Durchfall, gelegentlich Kopfschmeren, Schwindel, Müdigkeit und Apathie, wofür die Lektine verantwortlich gemacht werden. Beim Menschen kann erst die Aufnahme einer größeren Samenmenge auf Grund der toxischen Aminosäure Canavanin, die störend in den Argininstoffwechsel eingreift, zu Erbrechen und Durchfall führen10).
Rohnährstoffe
Tabelle 1: Rohnährstoffe, Blätter (in % der Trockenmasse)11)
Gehalt | |
---|---|
Trockensubstanz | 20,0 |
Rohprotein | 23,0 |
Rohfaser | 13,5 |
Phosphor | 0,2 |
Calcium | 2,7 |
DE MJ/kg | 8,4 |
Weitere Informationen
In Indien und China wird die Gewöhnliche Robinie u. a. als Futtermittel für Kaninchen angebaut12). Ein Gehalt von 40% im Futter zeigt eine schlechtere Verdaulichkeit von Proteinen und Ballaststoffen sowie eine Verringerung der Energieaufnahme. Zurückgeführt wurde das auf die Tannine (Gerbstoffe), die in den Blättern enthalten sind13). Obwohl die Robinie in Deutschland als „giftig“ gilt, wird sie von Kaninchenhaltern in moderaten Mengen im Gemisch mit anderen Pflanzen verfüttert.
Tiernahrung
Zusammenfassung
Das trifft nicht für Pferde zu!
Bilder
Literatur/Internet
- Robinie in Wikipedia: Gewöhnliche Robinie